Wildnis im Spreewald
Fakten zur Wildnisstrategie sind endlich auf den Tisch zu legen
Lübben, 15. August 2022 – In einem Brief an den brandenburgischen Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz fordern wir eine längst überfällige Informationsveranstaltung für die breite Öffentlichkeit.
Seit Ende Mai rumort es in unserer Region. Im Zusammenhang mit der Ausweisung von potenziellen Wildnisgebieten ist eine Gesprächskultur entstanden, die der Regionalentwicklung und der Akzeptanz von Schutzgebieten unserer Region nicht guttut. Wir bitten darum, endlich die Fakten zum weiteren Fortgang mit der Wildnisstrategie des Landes Brandenburg auf den Tisch zu legen. Das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz des Landes Brandenburg hat offen, transparent und schnell zu kommunizieren, was in diesem Zusammenhang in unserer Region passieren soll. Der breiten Öffentlichkeit gegenüber ist klarzustellen, worum es konkret geht, welche Flächen als potenzielle Wildnisgebiete zur Diskussion stehen und welche Konsequenzen diese Ausweisungen für die Nutzung und die Biodiversität haben.
Als Akteure der Regionalentwicklung bemängeln wir, dass von Beginn an versäumt wurde, die Menschen hier in der Region mitzunehmen bzw. zu den wesentlichen Fakten und Verfahrensschritten zu informieren – auch unabhängig davon, ob hinter alldem ein behördeninterner Abstimmungsakt steht. Es ist sehr bedauerlich, dass schlechte Stimmungslagen vor allem auch gegen Schutzgebiete anscheinend in Kauf genommen werden. Wieso werden die erzeugte Akzeptanz und das positive Image unserer einmaligen Landschaften auf’s Spiel gesetzt? In der Kommunikation zur Akzeptanz von Schutzgebieten sowie zur Umsetzung von Maßnahmen des Natur- und Umweltschutzes wirft uns das in unserer Arbeit hier vor Ort zurück.
Wir möchten darauf hinweisen, dass wir uns fachlich-inhaltlich bisher nicht zu den angestrebten Maßnahmen im Rahmen der Wildnisstrategie äußern können, da uns bzw. der Öffentlichkeit keine konkreten Planungsunterlagen oder Vorhaben vorgelegt wurden. Wir bemängeln vorerst die Art und Weise der (fehlenden) Kommunikation.
Die Menschen mitzunehmen, Regionalentwicklung gemeinsam mit und für die Menschen zu betreiben – das ist unser Ansinnen. Die hier lebenden und wirtschaftenden Menschen sind mit Fakten zu informieren. Eine schwelende Gerüchteküche ist zu verhindern und tut uns allen nicht gut. Wir fordern daher eine (längst überfällige) Informationsveranstaltung für die breite Öffentlichkeit vor Ort.