Erntestart der Spreewälder Gurken - Geschütze Spezialität kommt wieder vom Feld ins Glas

Lübben, 12. Juni 20024 – Zum Auftakt der Gurkenernte hatte heute der Spreewaldverein e.V. als Träger der Schutzgemeinschaft „Spreewälder Gurken“ zur Pressekonferenz eingeladen.  Anbau- und Verarbeitungsbetriebe sowie Medienvertreter tauschten sich am Rande eines Gurkenfelds des Spreewaldhofs Niewitz, im Lübbener Ortsteil Lubolz, zum Thema aus und erlebten die beginnende Ernte der Spreewälder Einlegegurken hautnah mit.

Auf 512,23 Hektar werden in diesem Jahr Spreewälder Gurken, welche allesamt das blaugelbe Siegel „geografisch geschützte Angabe“ (g.g.A.) tragen, angebaut. Das entspricht der Größenordnung der vergangenen Jahre. Rund 60 Hektar der Einlegegurken entfallen auf den Bio-Anbau und auf 75 Hektar werden Schälgurken, die späteren Senf- oder Schmorgurken, angebaut. Acht Betriebe bauen die Spreewälder Gurken an und ernten im Verlauf der nächsten Monate etwa 32.000 Tonnen Gurken.  Frisch vom Feld werden die Einleger und Schälgurken in sieben Verarbeitungsbetrieben nach traditionellen Spreewald-Rezepturen veredelt.

Zu Gast beim Spreewaldhof Niewitz, berichten Geschäftsführer Johannes und Heinz-Georg Embach zuerst von den witterungsbedingten Einflüssen beim diesjährigen Gurkenanbau. „Der Witterungsverlauf in der Wachstumsphase der Gurken verlief insgesamt normal. Um das Risiko von Wettereinflüssen, wie Frost und Hagel zu senken, wurden Gurken an vier verschiedenen Standorten angebaut“. Weiterhin erklärt Heinz-Georg Embach den Teilnehmenden: „Nur ein Schlag erlitt Frostschäden und musste nachgepflanzt werden. Schwieriger war die Hitzeperiode im Mai mit hohen Sonnenintensitäten und Wind, was den Pflanzenbestand belastet hat“.  Auf dem rund 18 Hektar umfassenden Gurkenfeld in Lubolz, welches auch von Zugfahrenden sehr gut eingesehen werden kann, wird die Unkrautbekämpfung rein mechanisch und von Hand durchgeführt.

Doch auch andere Herausforderungen bei Anbau- und Ernte wurden angesprochen. So geht der Mindestlohn mit gestiegenen Personalkosten einher und erschwert den europäischen und internationalen Wettbewerb. Die Vertreter von Anbau- und Verarbeitungsbetrieben waren sich außerdem einig, dass es wünschenswert ist, dass die Herkunft von Rohstoffen auf Etiketten von Lebensmitteln deklariert wird, damit sich die Kunden informiert entscheiden können. Der Spreewaldverein e.V. ruft daher Verbraucher auf, sich bewusst für Spreewälder Gurken als authentisches und regional erzeugten Produkt zu entscheiden.

Mehr Infos zum g.g.A.-Siegel

Seit März 1999 sind die „Spreewälder Gurken“ von der EU-Kommission als geografisch geschützte Angabe (g.g.A.) anerkannt. Verbraucher bekommen damit ein Produkt mit Herkunftsgarantie. Zur Brandenburger g.g.A.-Familie gehören außerdem der Spreewälder Meerrettich und der Beelitzer Spargel sowie seit 2022 auch der Peitzer Karpfen und die Spreewälder Gurkensülze.

Weitere Informationen hat der Spreewaldverein unter
https://gutes-spreewald.de/spreewaelder-gurken/ zusammengetragen.