Leinblüte im Spreewald
Spreewälder Leinöl ist und bleibt ein regionales Produkt
Die ersten Leinfelder blühen wieder in der Spreewaldregion. Ihre volle Pracht entfalten die blauen Blüten des Ölleins bei Sonnenschein. Aber auch bei grauem Wetter und halbgeöffneten Blüten fanden sich auf Einladung des Spreewaldvereins e.V. Medienvertreter*innen, Anbauer und Verarbeiter des Ölleins zur Pressekonferenz ans Flachsfeld der Agrargenossenschaft Unterspreewald in Krugau, Gemeinde Märkische Heide, ein.
Vier Spreewälder Betriebe haben in diesem Jahr zusammen auf rund 126 Hektar Öllein angebaut. Das ist wieder etwas mehr als in den letzten zwei Jahren. Die Agrargenossenschaft Drebkau, das Landgut Sellendorf, das Gut Ogrosen und die Agrargenossenschaft Unterspreewald in Dürrenhofe können unter günstigen Bedingungen in circa 8 Wochen die Leinsaat ernten.
Gastgeber Uwe Schieban, Geschäftsführer der Agrargenossenschaft Unterspreewald baut in diesem Jahr auf vier Flächen mit einer Gesamtgröße von 60 Hektar Öllein an und ist somit der größte Produzent von Leinsaat in der Spreewaldregion. Er berichtet: „Wir bauen die Spreewälder Leinsaat an, weil dies eine lange Tradition im Spreewald hat“ und blickt zufrieden auf die Entwicklung seiner Bestände.
Außerdem erklärt Herr Schieban, welche Besonderheiten der Anbau von Lein mit sich bringt: „Zum einen ist Wasser durch ausreichend Niederschläge oder Beregnung ein wichtiger Faktor für eine gute Entwicklung des Leins. Wenn zu viel Unkraut durchkommt, wirkt sich das negativ auf den Bestand und die Ernte aus. Eine besondere Herausforderung ist die Leinernte und den passenden Zeitpunkt dafür zu bestimmen“. Denn ist der Bestand noch nicht trocken genug macht die Faserpflanze dem Mähdrescher Probleme. Außerdem sind trockene Leinsamen wichtig für die spätere Qualität. Gern setzt die Agrargenossenschaft Unterspreewald daher auf alte Technik, wie dem Mähbinder, der den Lein, wie in früheren Zeiten, zu Garben bindet, in denen die Pflanze und ihre Samen im Anschluss trocknen können.
Auch das Landgut Sellendorf ist zu Gast und baut nach drei Jahren Pause wieder Öllein auf rund 20 ha an. Nathalie Diebow berichtet, dass sich ihr Leinbestand gut entwickelt, nicht zuletzt durch die letzten Niederschläge. Auch sie stimmt dem bereits gesagtem zu: „Der Zeitpunkt für die Ernte muss genau passen“.
Fünf Spreewälder Leinöle sind mit der Dachmarke Spreewald zertifiziert, das heißt die verwendete Leinsaat muss überwiegend aus der Region stammen. Eine davon ist die Kanow-Mühle in Sagritz. Geschäftsführer Christian Behrendt erklärt: „Ziel einer Ölmühle ist es immer, die Leinsaat so rein wie möglich zu bekommen. Samen von Beikräutern oder Staub können den Geschmack beeinträchtigen. Auch zu viel Feuchtigkeit in der gelagerten Leinsaat kann sie für das Pressen von Öl unbrauchbar machen.“ Das Säubern und gegebenenfalls Nachtrocknen der Leinsamen ist daher ein wichtiger Arbeitsschritt für ein qualitäts- und geschmackvolles Leinöl.
Einig waren sich alle Anwesenden: Spreewälder Leinöl ist und bleibt ein regionales Produkt, welches nur in kleinen Mengen aus regionaler Leinsaat produziert werden kann.
Anbaubetriebe des Ölleins in der Spreewaldregion:
- Agrargenossenschaft Unterspreewald eG, Uwe Schieban, Simone Hill, Lübbener Straße 7 a, 15913 Märkische Heide OT Dürrenhofe
- Agrargenossenschaft Drebkau eG, Sophie Stoppa, Schwarzer Weg 110, 03116 Drebkau
- Landgut Sellendorf, Annette Diebow, Sellendorf 29, 15938 Steinreich
- Gut Ogrosen, Ogrosener Dorfstraße 35, Lucas Lütke Schwienhorst, 03226 Vetschau/Spreewald
Spreewälder Ölmühlen die mit der „Dachmarke Spreewald“ zertifiziert sind:
- Öl & Gut, Mathias Kloss, Sachsendorfer Str. 6, 03046 Cottbus
- Spreewälder Spezialitätenversand, Mathias Zeidler, Brauhausgasse 3, 03222 Lübbenau
- Kanow-Mühle, Christian Behrendt, Kanow-Mühle 1, 15938 Golßen OT Sagritz
- Agrargenossenschaft Unterspreewald eG, Uwe Schieban, Simone Hill, Lübbener Straße 7 a, 15913 Märkische Heide OT Dürrenhofe
- Agrargenossenschaft Drebkau eG, Sophie Stoppa, Schwarzer Weg 110, 03116 Drebkau