Fazit zur Halbzeit der Förderperiode für die LEADER-Region „Spreewald-PLUS“

Die Devise lautet: Kurs halten bis 2020

 

Lübben, 26.06.18. Die ersten Monate des Jahres 2018 wurden genutzt, um Zahlen, Daten, Fakten und Workshop-Ergebnisse auszuwerten. Ziel der LEADER-Zwischenevaluierung war es, die Umsetzung der Regionalen Entwicklungsstrategie (RES) in unserer Region mit Stichtag 31.12.2017 zu analysieren.

Seit dem Start des Förderprogramms in 2015 fanden in der LEADER-Region sechs Projektauswahlverfahren statt. Bis Ende 2017 wurden 58 Projekte bewilligt. Diese umfassen insgesamt förderfähige Kosten in Höhe von 26,12 Mio. Euro und binden 17,49 Mio. Euro öffentliche Mittel bzw. Fördermittel (ELER/EU- sowie Bundes- und Landesmittel). Die Regionale Entwicklungsstrategie wird konsequent durch Projekte und Initiativen sowie durch die Fortführung und Verstetigung bereits initiierter Wertschöpfungsketten in der Land- und Ernährungswirtschaft umgesetzt.

ELER Keyvisual für Förderperiode 2014 – 2020 (Quelle: eler.brandenburg.de)

Im Verlauf der letzten Jahre betrug der Fördersatz durchschnittlich 67%. Kommunen haben bis zum Stichtag 33 Projekte, also weit mehr als die Hälfte aller bewilligten Projekte, verwirklicht und damit rund 14 Mio. Euro öffentliche Fördermittel gebunden. Bei 15 Projekten sind Unternehmen und Privatpersonen die Projektträger, was in bewilligten Fördermitteln rund 1,6 Mio. Euro ausmacht. Vereine setzten bisher sieben, Kirchen ein Projekt um. Darüber hinaus wurden zwei Bewilligungen für das Regionalmanagement erteilt. Zu fast 80% kommen die bisher bewilligten Fördermittel kommunalen Projekten, vor allem in den Bereichen Grund- und Daseinsvorsorge sowie Infrastrukturvorhaben, zugute.

Die Verbesserung der Lebensqualität spielt demnach eine entscheidende Rolle in unserer LEADER-Region und wird es aufgrund bekannter Bedarfe auch zukünftig! Aber auch die wirtschaftlich orientierten Vorhaben stärken die Bleibebereitschaft der Bevölkerung sowie die nachhaltige Verankerung in der Region. Bei der zukünftigen Projektentwicklung sollten wieder stärker die Aspekte der Natur- und Kulturlandschaft integriert werden, denn aufgrund des räumlichen Zuschnitts der LEADER-Region mit ihren drei Schutzgebieten sowie weiteren räumlichen Schwerpunkten wie Lieberoser Heide oder Schwielochseeregion sind diese Themen von entscheidender Bedeutung für die Regionalentwicklung. Natur- und Kulturlandschaften stellen die natürlichen Voraussetzungen für wirtschaftliches, kulturelles, touristisches und gesellschaftliches Handeln dar.

Insgesamt sind die Förderbedarfe in der LEADER-Region Spreewald-PLUS deutlich höher als insgesamt ELER-Mittel zur Verfügung stehen. Es sollte demnach Ziel sein, die Regionale Entwicklungsstrategie noch stärker als gemeinschaftlich getragenes und regional wirkendes Konzept zu verstehen, das Ziele und Handlungsfelder definiert und welches durch den Einsatz verschiedener öffentlicher Mittel (ELER, EFRE, ESF, GAK, Bundes- und Landesmittel etc.) oder alternativer Finanzierungsmöglichkeiten (Stiftungs-, Wettbewerbsgelder etc.) umgesetzt wird. Beispielsweise konnten in der LEADER-Region Spreewald-PLUS die Fördermöglichkeiten durch die Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes (GAK) bisher sehr gut genutzt werden. Demnach ist eine Erhöhung weiterer öffentlicher Mittel (z.B. GAK, Bundesprogramm Ländliche Entwicklung) seitens des Bundes und des Landes anzustreben.

Im Hinblick auf die Ausgestaltung des Organisationsprozesses von LEADER in der Region ist die gute interkommunale Zusammenarbeit auch in Zukunft von besonders hoher Bedeutung. Deswegen wollen wir als Lokale Aktionsgruppe (LAG) an einem jährlichen Treffen der kommunalen Familie festhalten. Der durch die Lokale Aktionsgruppe Spreewaldverein e.V. begleitete und organisierte Prozess der ländlichen Entwicklung funktioniert. Die Verankerung des partizipativen Entscheidungsprozesses in der Region stärkt das Bewusstsein sowie die Verantwortung aller Beteiligten für die Entwicklung der Region. Dennoch ist der Informations- und Beratungsbedarf sehr hoch, um LEADER als Methode, die Ziele der RES, die Funktionsweise des Projektauswahlverfahrens und Fördermöglichkeiten zu erläutern und zu vermitteln, insbesondere bei Antragstellern außerhalb der kommunalen Familie.

Herzlichen Dank an alle Unterstützer, Förderer, Wegbegleiter, Initiatoren, Partner und Mitglieder für die bisherige und erfolgreiche Zusammenarbeit sowie die gemeinsame Umsetzung der Regionalen Entwicklungsstrategie! Wir wollen gemeinsam Kurs halten und die Weichen für die nächste Förderperiode stellen.