Ernte des Spreewälder Meerrettichs eingefahren
Scharfe Wurzel genießt Herkunftsschutz der EU
Der Großteil des Spreewälder Meerrettichs wurde in den letzten Tagen und Wochen geerntet und somit in etwa 100 Tonnen an die zwei Verarbeitungsbetriebe im Spreewald übergeben. Das trockene Wetter erleichterte, die mit viel Handarbeit verbundene Ernte und Sortierung.
Vier Gemüsebaubetriebe haben auf rund 10 Hektar die scharfe Wurzel angebaut. Neu im Bunde ist der Gurkenhof Frehn, der in diesem Jahr erstmals Meerrettich auf zwei Hektar bestellte. Auch die Agrargenossenschaft Unterspreewald, bekannt als „Der Dürrenhofer“, hat seit 2023 Meerrettich auf einigen tausend Quadratmetern neu im Repertoire. Melanie Kossatz, Geschäftsführerin des Spreewaldvereins, begrüßt, dass sich auch neue Betriebe dem Anbau des vergleichswiese arbeitsintensiven Gemüses widmen. „Die Anbaufläche hat sich seit vielen Jahren auf rund 10 ha eingepegelt. Wir wünschen uns, dass es auch weiterhin Betriebe gibt, die den Mehraufwand beim Meerrettichanbau nicht scheuen und somit den traditionsreichen Spreewälder Meerrettich bewahren“.
Die frisch geernteten und sortierten Meerrettichwurzeln wurden an zwei Spreewälder Verarbeitungsbetrieben übergeben. Dabei gilt, je dicker die Wurzel ist, desto höher die Qualität und Schärfe. Nun werden die Wurzeln kühl gelagert und nach und nach verarbeitet. Abgefüllt in kleine Gläschen gibt es den Meerrettich pur gerieben oder verfeinert mit Sahne, Honig, Preiselbeeren, Apfel und in weiteren Kreationen. Bekannt und beliebt ist der Meerrettich wegen seines scharfen Geschmacks und auch wegen vieler gesundheitsfördernder Inhaltsstoffe.
Produkt mit EU-Gütesiegel
Wo der Spreewälder Meerrettich tatsächlich drin ist, erkennen Verbraucher*innen an dem blau-gelben EU-Siegel, der ihn als „Geschützte Geographische Angabe“ (g.g.A.) ausweist. Neben den Spreewälder Gurken, Spreewälder Gurkensülze, Peitzer Karpfen und Beelitzer Spargel besitzt auch der Spreewälder Meerrettich diese EU-Gütesiegel. Für die Verarbeiter besteht damit die Pflicht, bei der Veredlung überwiegend Meerrettich aus regionalem Anbau zu verwenden. Die Landwirtschaftsbetriebe versuchen die dafür notwendigen Erntemengen per Vertragsanbau zu sichern.
Mitgliedsbetriebe der Schutzgemeinschaft „Spreewälder Meerrettich g.g.A.“
Erzeugerbetriebe:
- Gemüsebetrieb Dirk Richter, Klessower Dorfstraße 3, OT Klein Klessow, 03222 Lübbenau/Spreewald, Tel.: 03542 45403
- Gemüsebaubetrieb „Spreewald“, Marcel Mich, Lübbenauer Straße 12, OT Klein Radden, 03222 Lübbenau/Spreewald, Tel.: 035456 5958
- Gurkenhof Frehn, Heinz-Peter-Frehn, Schöneiche 11, 15938 Steinreich, Tel: 035452-15721
- Agrargenossenschaft Unterspreewald eG, Uwe Schieban, Simone Hill, Lübbener Straße 7 a, 15913 Märkische Heide OT Dürrenhofe
Verarbeitungsbetriebe:
- RABE Spreewälder Konserven GmbH, Markus Belaschk, Chausseestraße 16, OT Boblitz, 03222 Lübbenau/Spreewald, Tel.: 03542 8933-0, www.spreewaldrabe.de
- Meerrettichreiberei Koal, Karl Koal, Dorfstraße 15, OT Lehde, 03222 Lübbenau/ Spreewald, Tel.: 03542 45356, E-Mail: info@spreewaldmeerrettich.de